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Passiflora edulis ist eine Art aus der zu den Passionsblumengewächsen (Passifloraceae) zählenden Gattung der Passionsblumen (Passiflora). Das Art-Epitheton edulis bedeutet essbar. Innerhalb der Art werden verschiedene Sorten und Formen unterschieden, unter denen forma edulis (Purpurgranadilla) und forma flavicarpa (Gelbe Granadilla) die wirtschaftlich größte Bedeutung haben.
Früchte beider Formen sind auch in Mitteleuropa im Handel, wo sie meist als Passionsfrucht oder Maracuja (Schreibweise auch Maracujá) bezeichnet werden. Passiflora edulis stammt ursprünglich aus Brasilien, Paraguay und dem nördlichen Argentinien. Im 18. Jahrhundert gelangten die Passionsblumen nach Afrika und weiter nach Australien. Von dort kamen sie Ende des 19. Jahrhundert auch nach Hawaii.
Wegen ihrer Früchte wird sie jedoch inzwischen weltweit in den Tropen und Subtropen (zwischen dem 40. nördlichen- und 35. südlichen Breitengrad) kultiviert und hat unter den essbaren Passionsblumenarten die größte kommerzielle Bedeutung.
Forma edulis ist dabei kälteverträglicher als f. flavicarpa und wird deshalb auch in höheren Lagen (1000 bis 2300 m) als letztere angebaut. F. flavicarpa ist, anders als f. edulis, resistent gegenüber Befall durch Fusarium und bodenlebende Nematoden und wird in Plantagen deshalb teilweise auch als Unterlage für f. edulis verwendet. Es werden auch Kreuzungen der beiden Formen angebaut, daneben existieren weitere Sorten.
Die Grenadillen stammen so wie alle anderen Passionsfrüchte aus Mittel und Südamerika. Sie wachsen am besten an Hängen, die über 1000 Meter sind, und nicht so wie Passionsfrüchte in den tropischen Niederungen. Archäologen vermuten, dass die Grenadillen eine Ur pflanze der Indianer ist.
Den Namen Passiflora erhielt die Pflanze im 17. Jahrhundert von den Jesuiten. Sie nannten die Pflanze Leidensblume (Passio flora), da sie in ihr die Leiden Christi wieder erkannten. Sie sahen in den dreigeteilten Blättern Lanzen, in den Ranken Geiseln, in den Blumengriffel Nägel, in der Narbe einen Schwamm, in den Blütenbodenfäden eine Dornenkrone und in der Zentralsäule der Blüte einen Pfahl.
Die Früchte sind botanisch gesehen Beeren. Früchte der Gattung, die von Menschen gegessen werden, nennt man je nach Art Maracuja oder Grenadillen (auch Granadillen). Sie sind eiförmig, haben eine feste Haut und enthalten innen einen oft bitter bis süßlich oder auch extrem sauer schmeckenden Saft mit vielen essbaren Kernen (ähnlich wie Granatäpfel). Sie enthalten viel Vitamin C.
Der Saft von Passiflora edulis wird auch unter der lateinamerikanischen Bezeichnung Maracuyá (Venezuela: Parchita) in Fruchtsaftgetränke gemischt. Aber auch Arten der Untergattung Tacsonia wie die Curuba oder Bananenpassionsfrucht (Passiflora tripartita var. mollissima) werden wegen ihrer Früchte kultiviert. Diese sind länglich und können selten in spezialisierten Fruchthandlungen erworben werden.
Grenadillen die verschiedenen Sorten die Frucht ist eine Beere. Die Schale ist bei den bis hühnereigroßen, kugeligen bis ovalen Früchten der f. edulis braun-violett und wird im Reifezustand runzlig. Bei f. flavicarpa ist die Schale gelb, und die mit einer Länge von etwa 8 cm deutlich grösseren Früchte sind oval bis eiförmig. Im Inneren finden sich zahlreiche Samen (bei f. edulis schwarz, bei f. flavicarpa braun), die jeweils von einem saftig-geleeartigen, gelborangen Arillus (auch als Pulpa bezeichnet) umgeben sind.
Man unterscheidet folgende Passionsfrüchte:
Die Riesengrenadille – die Barbadine
Die Barbadine werden etwa 20 – 30 cm lang, 10 – 16 cm breit und können bis zu 1 kg schwer werden. Sie sehen aus wie ein Melonengewächs. Zu essen sind die im Gelee eingehüllten Samen und das dicke Fruchtfleisch am Rand. Im Geschmack sind die Barbadine fader als die anderen Passionsfrüchte.
Im der Heimat in Südamerika wird dir Frucht als Kompott verarbeitet oder als Gemüse zubereitet.
Die essbaren Früchte von Passiflora edulis werden zum Roh verzehr und zur Saftgewinnung genutzt und auch nach Europa exportiert. Die Früchte von f. flavicarpa sind dabei etwas weniger aromatisch als diejenigen von f. edulis und wegen ihres höheren Säuregehaltes besser für die Saftherstellung geeignet. Die Früchte von f.
edulis sind hingegen die in mitteleuropäischen Supermärkten am häufigsten angebotenen „Passionsfrüchte“. Verwendung findet die Frucht auch in verschiedenen Dessert- bzw. Eiszubereitungen.
Der Saft der Passionsfrüchte enthält Zucker (Saccharose, Glucose, Fructose) und organische Säuren (vorherrschend Zitronensäure und Apfelsäure). Der Vitamin C-Gehalt beträgt im Mittel etwa 30 bis 50 mg/100 ml, ferner ist Niacin und Riboflavin in nennenswerter Menge vorhanden. Unter den vorhandenen Carotinoiden dominiert beta-Carotin. Für den aromatischen Geschmack ist insbesondere eine Reihe flüchtiger Ester verantwortlich.
100 Gramm der Grenadillen enthalten 63 Kalorien (kcal), 0,4 Gramm Fett, 9,5 Gramm Kohlenhydrate, 1,5 Gramm Ballaststoff und 0,4 Gramm Protein. Weiter sind in ihnen Natrium 28 mg, Kalzium 16 mg, Magnesium 39 mg, Eisen 1,1 mg und eine hohe Menge an Kalium 267 mg; sowie die Vitamine A (108 mg) und C (20 mg) enthalten.
Die Passionsfrucht reift nicht nach, d.h. sie sollten keine grünen, sondern nur purpurfarbene bzw. dunkelviolette Früchte kaufen. Bei Raumtemperatur ist sie nur wenige Tage haltbar, da die lederartige Haut leicht austrocknet. Im Kühlschrank gelagert hingegen ist sie 3-4 Wochen haltbar.
Der optimale Zustand für den sofortigen Verzehr ist aber ein leichtes Einschrumpeln der Haut, hierbei erreicht sie ihren vollen süßsauren Geschmack. Auf Grund der widerstandsfähigen Haut ist sie leicht zu transportieren. Etwaige Behandlungen können das Besprühen mit Wachs- und Fungizidemulsionen sein, um das Austrocknen zu verlangsamen.
Aus den Samen von Passiflora edulis wird ein Öl gewonnen, das unter anderem in kosmetischen Produkten (Sonnenschutz, Massageöle) Anwendung findet. Hauptsächliche Inhaltsstoffe sind Linolsäure, Ölsäure und Palmitinsäure.
Neben anderen Passifloraceen werden in Südamerika auch die Blätter von Passiflora edulis als harntreibendes Mittel, bei Entzündungen oder Beruhigungsmittel bei Asthma verwendet.
Das in Passionsblumen-Präparaten zu Beruhigungszwecken oder als schlafförderndes Mittel enthaltene Passiflorin wurde auch in Blättern von Passiflora edulis nachgewiesen (gängige erhältliche Präparate basieren allerdings weitestgehend auf Passiflora incarnata).