Johannisbrot – Kalorien und Nährwerte der Ceratonia siliqua

Die Römer brachten den Johannisbrotbaum im letzten Jahrhundert v. Chr. nach Griechenland und Italien von wo aus die Araber die Verbreitung in den Osten und nach Südspanien bis entlang der nordafrikanischen Küsten fortsetzten.
Nachdem diese Pflanzenart nun auch im Südosten Frankreichs und Portugals Algarve angekommen war, begann im 19.Jahrhundert auf dem Seeweg die Verbreitung durch Emigranten, die Setzlinge bei sich führten. So gelangte sie auch 1850 nach Australien und 1854 in die USA.
Spanische Auswanderer brachten die Pflanze nach Mexico, Argentinien, Chile und Peru. Während die Briten ihr Glück damit sogar in Indien versuchten, befindet sich das Hauptanbaugebiet nach wie vor zwischen dem 30. und 45. Grad nördlicher Breite in den Subtropen.

Johannisbrot und seine Herkunft

Der Johannisbrotbaum stammt aus dem südlichen Mittelmeerraum und Arabien. Er gehört zu den ältesten Kulturpflanzen überhaupt. Man sagt das dieser Baum schon vor über 2000 Jahren in Ägypten angebaut wurde. Seine Bezeichnung nach Johannes dem Täufer, geht auf das 14. Jahrhundert zurück, als man begann, seine ledrigen Früchte mit der kargen Kost zu verbinden, die der Bußprediger während seiner 40 Tage in der Wüste zu sich genommen haben soll.

Johannisbrot und seine Eigenschaften

Johannisbrot ist die in Büscheln hängende Frucht des – wie unsere Erbsen und Bohnen- zur Familie der Leguminosen (Hülsenfrüchte) gehörende, immergrünen, bis 10 m hohen Johannisbrotbaumes. Die Frucht wird im Lateinischen auch als Carob bezeichnet. Ihre Farbe ist erst grünlich danach erhält sie erst ihr Schokoladenbraunes aussehen.
Sie hat eine unregelmäßige ledrige Schale. Ihre Form ist länglich und hat eine Größe von 10-25 cm. Sie ist 1.5-3.5cm breit und 1 cm dick. Sie werden erst nach einem Jahr reif und könne über Monate am Baum hängen bleiben. Das Fruchtfleisch, das sogenannte Carob, ist anfangs weich und aromatisch-süß, wird später hart und ist dann lange haltbar. Es riecht unangenehm, schmeckt aber angenehm süß. Der Geruch geht auf den Gehalt von Iso-Buttersäure zurück.
Der eigentlich Name Carob stammt ursprünglich aus dem arabischen charrüb früher waren Sie auch unter dem Namen Bockshorn und Soodbrot bekannt. Die Namen wechselten je nach Pionieren und auch Heiligen.
Haupterntezeit findet im Monat September statt. Sie wird wie bei der Olivenernte mit Stöcken gegen die Zweige geschlagen und die Früchte so zu Boden fallen. Ihre Farbe ist dann dunkelrot, fast schwarz.
Das vorzeitige Abschlagen der Früchte ist notwendig, da diese sonst erst überreif vom Baum fallen und durch die oft zwischenzeitlich erfolgte rasche Feuchtigkeitsaufnahme sehr fäulnisanfällig wären. Die Erntemethode hat sich seit Urzeiten kaum verändert.
Der Einsatz von Vibrationsmaschinen ist aufgrund der durch die Dicke von Stamm und Ästen verursachten Unflexibilität und Bruchanfälligkeit nicht möglich. Außerdem muss auch beim manuellen Abschlagen darauf geachtet werden, die neuen Blütenansätze nicht zu beschädigen. Die Erntekosten machen ca. ein Drittel der gesamten Produktionskosten aus.

Verwendung der Johannisbrot-Frucht

Die nahrhafte Hülsenfrucht wird in ländlichen Gegenden traditionell frisch oder getrocknet verzehrt, zu Saft (Kaftan) gepresst, zu Sirup verarbeitet oder zu alkoholischen Getränken, zum Beispiel Palo, weitervergoren. Auch der Kaftan Honig wird aus dem Johannisbrot gewonnen. Das Fruchtfleisch wird auch zu Carobpulver vermahlen, das Kakaopulver ähnlich, aber nicht so bitter ist. Das Pulver erinnert aufgrund des natürlichen Zuckergehaltes und wegen dem speziellen fruchtig-karamelligen Aroma an Kakao.
Im Unterschied zu diesem ist das Carobpulver aber sehr fettarm und frei von Substanzen wie Koffein und Theobromin. Gut verschlossen ist es über mehrere Jahre haltbar. Carobpulver kann als Ersatz für Kakaopulver benutzt werden. Geröstet dienen die Samen als Zusatz oder auch Ersatz für Kaffee Karubenkaffee. Es eignet sich als Quell- oder Dickungsstoff in Saucen, Suppen, Mayonnaise, Speiseeis usw. Die Produktionsmenge der Johannisbrot-Frucht und von Kern Mehl liegen bei etwa 330.000 Tonnen pro Jahr.
Die wichtigsten Anbaugebiete und Ihre Erträge : Spanien, Valencia, Kalifornien und die Balearen haben eine Jahresernte von 45% gefolgt von Italien mit 16%, Portugal mit 9%, Marokko 7,5%, Zypern 6%,
Griechenland 5% und die Türkei mit 4.5%. Algerien und Israel zählen zu den kleinsten Anbaugebieten.
Die Früchte des Johannisbrotbaumes werden in Portugal auch zur Herstellung von 18%-igem Likör und 54%-igem Schnaps verarbeitet (Morango).

Johannisbrot Kalorien, Nährwerte und Inhaltsstoffe

Johannisbrot aus 100 Gramm gerechnet enthält 222 Kalorien (kcal) 0,7 Gramm Fett, kein Cholesterin und einen Zuckeranteil von 49 Gramm. Weiter sind in ihm enthalten 89 Gramm Kohlenhydrate, 40 Gramm Ballaststoffe, 4,6 Gramm Protein, 35 mg Natrium, Kalzium 348 mg, Magnesium 54 mg, Eisen 2,9 mg und reichlich Kalium 827 mg. Sowie die Vitamine A, C und B6.

Johannisbrot Sorten

Die nachstehenden Sorten kennt man meist nur in ihren Anbaugebieten. Spanien: Melas, sehr süß; Costolates, mit charakteristisch dickem Rand; Lindas, sehr lang, wenig fleischig.
Italien: Sizil-Karobe, dünne und trockene Hülsen; Puglieser Honig-Karobe; Massa. Griechenland: Cipro.

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